Zwei Blicke zurück sind einer voraus

Mai 22
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Extended Version, Maxi Single, Director’s Cut: Die Schobbeblogger-Saison-Linkliste

Was war eigentlich vor 40 Jahren gerade so bei der Eintracht los? Am 20. Mai 1972 spielte die SGE als Tabellenfünfter vor 11.000 Zuschauern unter der Leitung von Walter Eschweiler gegen den VfB Stuttgart (auf Rang 8). Die Schwaben wurden mit 4:1 nach Hause geschickt, Hölzenbein traf doppelt und vergab noch einen Elfer, die Herren Ender Konca und Thomas Parits steuerten ebenfalls Treffer bei. Es war die Saison, in der alle Spiele von Arminia Bielefeld für den Gegner gewertet wurden, wahrscheinlich wusste man schon damals, dass es Bielefeld gar nicht gibt. Die Eintracht blieb schlussendlich 5. – hinter dem 1. FC Köln und vor der Hertha aus Berlin.

10 Jahre später, um genau zu sein am 22. Mai 1982, gab es ein Auswärtsspiel im Wildparkstadion, beim Bundesliga-14., dem KSC. Die Eintracht (Tabellen-Achter) kam an diesem 33. Spieltag der Saison 1981/82 nicht über ein 2:2 hinaus und benötigte dafür neben Sziedats Treffer noch ein Eigentor von Karlsruhe, beim KSC waren gewisse Herren namens Rolf Dohmen und Hans-Jürgen Boysen im Einsatz, letzterer markierte in der 88. den Ausgleich, auf der KSC-Bank saß ein Trainer namens Max Merkel. Winfried Walz aus Waiblingen – das Internet der 80ger Jahre – pfiff die Partie, Werner Lorant sah gelb, und in der 73. Minute kam Holger Anthes für unsern Disco-Ronny Borchers.

Aber warum soweit zurückschweifen wenn es doch nicht wenig über die gerade vergangene Saison zu berichten gibt, die jüngste Eintracht-Spielzeit ALLER Zeiten?

Tagesaktuell könnte man off topic einen Exkurs einflechten über die Tatsachen, dass der Eintracht-Shop auf Facebook Werbung für das neue Bayern-Trikot macht (wir tun es als Solidarität unter Vize-Meistern ab), Felix Magath im selbigen Medium Bilder aus New York postet (die Aussicht vom Rockefeller-Center – wie passend) und fussball.de wiederum das Trikot von Chelsea London feilbietet (das in Deutschland sicher weggeht wie warme Leberkäs-Semmel). Von der gestrigen an Peinlichkeit kaum zu überbietenden ARD-Sendung ‚Hart aber fair‘ mit den Fanbotschaftern Pocher und Kerner (Experten? Herr im Himmel!) ganz zu schweigen.

Bleiben wir also bei der Eintracht und der Aufstiegs-Saison 2011/12. Ein Schobbeblogger-Rückblick derselben kommt in gewohnter Manier mit den passenden, zuweilen auch unpassenden Links daher. Viel Spaß schonmal und vorab eine schöne Sommerpause. Diese wird nur bei bahnbrechenden Transfers oder nach EM-Toren von Schildenfeld unterbrochen werden. Oder sonstigen Kuriositäten.

Was also war vor etwa einem Jahr bei der Eintracht los? Im Mai 2011? Ach ja, ein Platzsturm. Und Daum rastete aus, insbesondere gegenüber dem ‚Weltsender, dem Hessischen Rundfunk‘, den er doch sogar einmal in seinen Garten eingeladen hatte. Erinnern wir uns:

Kurze Zeit später: Hübner-Bruno übernimmt! Der sprischt wenischstens Bordsprache, über Ziele und Ausrischdung:

Dann kam die Vehpflichtung – der neue Chef sprach über Neuverpflichtungen und das System. Defensive Gegner, viel eigener Ballbesitz, keine Konter – ein Hellveher?

Ach ja. Da war doch was. Achjamatidis. Aber der war unerwünscht, wie es auch von Jefe mit Nachdruck im Interview bestätigt wurde. Auch zu sehen: ein Russ, eben der Amanatidis, ein Gekas, und ein neuer Schmidt. Lang, lang scheint’s her:

Startschuss, und der Saisonauftakt gegen Fürth. Alex Meier deutet mit seinem Doppelpack und einem Assist an, dass es seine Saison werden könnte. Und Karim macht sein erstes spätes Tor – „Le but de Matmour avec le nouveaux Club Eintracht Frankfurt“:

http://www.youtube.com/watch?feature=endscreen&NR=1&v=VfL8S2yx7EY

Und die Fans? Die brauchen keine Eingewöhnungsphase, um in der ungeliebten Division ‚anzukommen‘, erscheinen zahlreich in der Trolli-Arena und feiern mit der Mannschaft den ersten Auswärtssieg von einigen, die da noch folgen sollten:

Im Anschluss daran gab es ein halbes Geisterheimspiel gegen St. Pauli, das erste der Saison an einem Montag um 20.15 Uhr.

Aber in Braunschweig, an einem Sonntag um 13.30 Uhr, da waren sie erneut in Massen zur Stelle, am Schobbeblogger-Schwester-Geburtstag. Und es war eine der besten Saisonleistungen der SGE, wenn nicht die beste. Die Fans und die Stimmung waren auch da bereits wieder und immer noch erstklassig:

Was folgte war das ‚Derby dahaam‘ gegen den FSV, das erste seit den 60gern – Schnappschüsse gefällig? Bitte sehr!

BILDER-GALERIE STADTDERBY FRANKFURT

Bald darauf sahen die Fans die letzten Tore des Theofanis G. für die Eintracht. Der Mann, der Knipser-Träume in uns wachrief als er in jener Vorrunde 14 Tore in 17 Spielen erzielte, und in jener Rückrunde nur noch 2 hinzufügte. Als aus den Knipser-Träumen eher Ausknipser-Albträume wurden. Der Mann, nach dem ein ganzes Spielsystem benannt wurde, und der im Gedankengefängnis saß, der auch für eine vertane Chance gegen die Kollegen vom aktuellen deutschen Vizemeister in Erinnerung bleibt.

Gegen den KSC traf er doppelt (der am Ende des Clips zu hörende Schuß ist nicht zu werten!):

Und dann? Dann kam Prib. Der traf gegen die Eintracht nicht ins Tor und sorgte damit sogar international für Furore. Schonmal von ‚Epic Fail‘ gehört?

Ein Epic Fail war auch die Kassenrolle am Millerntor, die sollte sich nämlich aufrollen, but failed to do so. Der davon be- und getroffene faire Eintracht-Käpt‘n war aber bloß überrascht und wollte nicht ins Theater:

http://www.youtube.com/watch?v=4_q5qO4ZmCo&feature=related

Was aber hat unser Mittellfeld-Stratege gegen die Kultur? Er ist doch selbst ein Regisseur, ein Protagonist, und das bei einer Diva! Auch in Bezug auf die Eintracht-Leistung monierte Schwegler: „Wir sind hier nicht irgendwo im Schauspielhaus, oder irgendwie in der Oper.“

http://www.youtube.com/watch?v=Wq1vjj1Iapo&feature=relmfu

Nach Aussage des Weltsender-Reporters ging danach ein nachdenklicher Pirmin Schwegler mit der Mannschaft nochmal in die Analyse (woher weiß der das?). Vielleicht auch nachdenklich, weil es fünf Tage vor Heiligabend war.

Dann kam die Winterpause, und mit ihr einige Bewegung in den Kader. Zum Beispiel ging Schorsch Tzavellas, der wohl hauptsächlich wegen seines Rekord-Tores aus 73 Metern gegen Manuel Neuer in Erinnerung bleiben wird. Es war ja auch das erste Eintracht-Tor nach 8 Jahren in Serie ohne Treffer:

Im Zuge der Kooperation mit dem mittlerweile zum englische Meister gekürten Manchester City FC wechselte endlich mal wieder ein Mann aus Ghana zur Eintracht, wenn auch über Norwegen – Mohammed Abu. Es lag ein Hauch Tony in der Luft, man bekam gleich Lust auf eine Ghana Union II., also quasi eine Ghana Re-Union:

http://www.youtube.com/watch?v=B7G0KQ_Uz-Q

Abu blieb aber nur drei Monate und ist mittlerweile wieder in Norwegen bei Strömsgodset IF Drammen. Die Abwehr wurde mit Butscher und Amedick gepimpt, was im Nachhinein als kluger Schachzug gewertet werden kann. Sie spielten zwar wenig, machten aber den anderen Feuer und hielten so die Konzentration hoch.

Und der Chef? Der gab in der Winterpause dem Weltsender ein Interview. Wie so oft ein angenehmes und sympathisches:

http://www.youtube.com/watch?v=aezn_2Y5shY&feature=relmfu

Es ging in die Rückrunde. Und dann kam die Sache mit Kittel, der in die Startelf sollte, aber nicht durfte.

Da war der Chef nicht mehr so aufgeräumt (zu Recht):

EUROSPORT ZU KITTEL

Es folgte – die Vehde mit Fortuna Diversdorf. Stellvertretend für die ganze Sause steht für Schobbeblogger ein emotionaler Heribert:

http://www.youtube.com/watch?v=uT6EJdcP11w

Was darüber (und über den späten, selbstredend unberechtigten Fortuna-Elfer gegen Bamba) gerne vergessen wird ist Alex Meiers Uwe Bein-Gedächtnispass zum 1:0 durch seinen Kumpel Bushido. Ballannahme, Kontrolle, Vision – der Mann kann was am Bällsche!

Ja und dann? Dann kam Union. Jeder Kommentar ist eigentlich überflüssig. Macht euch selbst ein Bild davon, diesmal aus der Kurve des höchst solidarischen ‚Gegners‘, mit Frontalaufsicht auf den gesperrten Eintrachtblock (in dem doch eigentlich ein Bembel stehen sollte).

Da war auch der Chef begeistert, sowohl von seinem Team als auch von den Fans:

http://www.youtube.com/watch?v=y8gQcOSAJ6M

Wem das nicht genug ist, der kann sich durch die folgenden Links klicken. Fast schon ein historisches Spiel!

LINKS UNION – SGE

Aber da kam noch mehr. Zwischen der Niederlage in Paderborn und dem 1:1 gegen Ingolstadt lagen 6 Siege mit 18 Toren und nur einem Gegentor. Es war eine entscheidende Phase, in der das Team keinen Zentimeter nachgab und demzufolge mit den Siegen gegen Aue und schlussendlich in Aachen (wir nennen es auch Alesia II.) den direkten Wiederaufstieg perfekt machte. Danke SGE!

Was folgte waren diverse Platzstürme, in Karlsruhe sogar einer von fußballbegeisterten Pferden, und eine wochenlange Eintracht-Party. Und der Abschied vom Heilsbringer, vom Lagerspalter und Laktattest-Abbrecher, der aber auch nie die Hoffnung sterben ließ. Ciao, Caio, ciao!

Haften bleiben werden auf jeden Fall die tollen Choreos!

Und was kommt sonst? Die EURO kommt – zumindest für unsern Schildbürger Gordon auch vor Ort. Und Trapp kommt, Celozzi kommt, Aigner kommt und sicher noch ein paar mehr.

Vielleicht so einer wie dieser Ex-Eintracht-Spieler, der in den ersten Minuten des folgenden Clips diverse Statements abgibt:

http://www.youtube.com/watch?v=7HVp9YRzQao

Die Fans werden auch wieder kommen.

 

Und dann, dann kommt SIE – endlich, ENDLICH wieder – die BUNDESLIGA!

 

In diesem Sinne, en scheene Sommä,

Ihne Ihrn Schobbeblogger

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