Magisches Tage-Viereck

Jan 30
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Diese Woche gibt’s ein Schobbeblogger-Special zum magischen Tage-Viereck der letzten Woche. Mittwoch, Donnerstag, Freitag und Samstag spielten sich die Bälle zu, dass das Eintracht-Herz nur so lachte.

Mittwoch

Eine gar nicht kleine, aber dennoch feine Delegation des EFC Schobberobber traf sich also am Mittwoch so um viertel nach 10 am Theater- neudeutsch Willy-Brandt-Platz, zwischen U-Bahn und Eingang im nasskalten Frankfurt. Die zwei ersten wurden zufälliger Weise noch von Matze Thoma, Heribert Bruchhagen und Axel Hellmann per Handschlag begrüßt, nicht unbedingt aus alter Verbundenheit sondern eher weil man zufällig gemeinsam eintraf. Nachdem die Offiziellen im Schauspiel verschwunden waren trafen weitere Robber ein und eilig wurden die frisch gedruckten Retroshirts mit der Silhouette von Bum Kun Cha darauf verteilt – die Eintrachtlegendensäulenpaten waren bereit.

In der Panoramabar – oder war es gar an der Panoramabar – gab es ein erstes Stelldichein mit der Presse, die Gefallen an den Fans mit dem Bum Kun-Konterfei fand. Aber viel uffgereschter beäugten die Schobberobber ihre Eintracht-Idole, die nach und nach eintrudelten. Der Grabi, der am gleichen Tag Geburtstag hat wie der EFC-Präsident (07.07.) und dessen Starschnitt im Backstage nicht selten bekniet oder besungen wurde, der war da. Der Holz, der Charly und der Zico waren auch da. Und schließlich der Tony – unser Yeee-boo-aaah! – mit seiner Tochter Shereena und dann auch endlich Bum Kun Cha mit seiner Frau. Leicht ungeduldig erließ man die Begrüßungsreden über sich ergehen und dann ging es endlich in den Untergrund, zu den Säulen der Eintracht.

Da war es etwas chaotisch und unkoordiniert, es war aber auch viel Presse da, und keiner wusste so recht wohin mit sich, die ein- und ausfahrenden U-Bahnen taten ihr Übriges. Die Legenden wurden jeweils vor ihrer Säule platziert und gaben dort Interviews, und die Schobberobber platzierten sich in Lauerstellung bei Bum Kun und seiner Folgschaft. Dann war es so weit, sein Interview fertig und der Weg frei – nachdem die Säulenpatenschaft anhand der T-Shirts vermittelt war posierte der „Freund aus dem Osten!“ freudestrahlend mit den Robbern und gab mit Hingabe Autogramme auf die Shirts. Die Gattin des Helden – Oh Un Mi – knipste begeistert mit ihrem Handy zahlreiche Bilder, wie später zu erfahren war gingen diese nach Südkorea zu Sohnemann Du-Ri der prompt nachfragte, ob denn ein solches Shirt für ihn übrig sei.

Auch mit Anthony wurden noch Gruppenaufnahmen gemacht und mit diversen anderen Legenden, die Autogrammmappen und Eintrachtbücher füllten sich mit Signaturen und die SGE-Herzen der Schobberobber mit Wärme. So ganz realisierte man nicht, was sich da gerade abspielte, und trotz der formidablen Saison der aktuellen Mannschaft regte sich die Sehnsucht nach den guten alten Zeiten, nostalgisch verklärt aber doch gerade zum Greifen nah. Die EFC-Delegation löste sich nach und nach auf, ein jeder mit einem verträumten Lächeln auf dem Gesicht und mächtig Adlerstolz in der Brust. Das ist schwer zu toppen, dachte ich noch.

(Quelle Fotos: A2bildagentur)

VIDEO: BEITRAG HESSENSCHAU

VIDEO: BEITRAG RTL HESSEN – inkl. Abbelwein aus Ghana

FR-BERICHT “DREAM TEAM IM SCHACHT” MIT FOTOSTRECKE

BILDERGALERIE HR1

VIDEO SPIELZUG

Donnerstag

Doch schon am nächsten Abend spazierte ich im Business-Bereich des Waldstadions mit einem Retroshirt für Du-Ri und alten SGE-Magazinen bewaffnet in eine Loge der Eintracht. Es war halb sieben, in etwa einer Stunde ging eine Veranstaltung des Museums los – zu Gast zwei Säulen der Eintracht: Anthony Yeboah und Bum Kun Cha. Tony saß in ebenjener Loge, in die ich gemeinsam mit Bernie vom Eintracht-Internet-Team und Philipp Reschke von der Eintracht spazierte. Vor noch nicht mal einer Woche hatte Matze vom Museum mich gefragt, ob ich denn für Tony ins und aus dem englischen übersetzen könnte – und nun saß er vor mir. Yeboah! Mein Held der 90ger! Daß ich zu Tony einmal „Hello, I’m your translator!“ sagen würde – wer hätte das für möglich gehalten?

Ein Glück gab es hauptsächlich ein Thema: Fußball. Wir sprachen darüber, dass er bei all seinen Erstliga-Teams also in Frankfurt, Leeds und Hamburg jeweils Papa geworden war – sein Frankfurder Mädsche Shereena saß ja neben ihm – und über die WM 2006, bei der er im Frankfurter Stadion Spiele gesehen hatte. Ich erzählte ihm, dass ich am Abend zuvor Berichte über die Säulen der Eintracht gesehen hatte, unter anderem auch ein Interview mit einer Frau, die sein Haus in Bruchköbel gekauft hat, deren Gatte aber OFC-Fan ist. Mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht rief Tony „I’ve got to buy the house back!“ zur allgemeinen Belustigung der Anwesenden. Als Philipp ihm zurief „Help yourself with drinks, take a seat, relax.“ erwiderte unsere ehemalige Tormaschine lächelnd “Oh I am always relaxed, don’t you worry about me.” Was für ein cooler Typ.

Derweil gaben die fleißigen Museums-Mitarbeiter Wasserstände durch, Bum Kun und Frau sind auf dem Weg, die Hütte unten ist rappelvoll, es gibt keine Sitzplätze mehr. Wahnsinn. Ich nutzte die Gelegenheit und zeigte Yeboah eine alte Autogrammkarte, die er mir einmal 1991 nach einem Heimspiel am Mannschaftsbus gegeben hatte. Und holte mir ein Autogramm auf eins der Magazine von damals, ein Foto gab‘s gleich hinterher. Was lief hier eigentlich für ein Film? Axel Hellmann fragte ihn wer sein härtester Gegenspieler gewesen sei – die Antwort: „Buchwald, very strong and tough.“ „And who else?“ – Antwort (grinsend): „You got to ask them who had more problems!“ Allgemeines Gelächter.

Dann trafen die Chas ein und ich konnte Oh Un Mi das Shirt für Du-Ri überreichen, diese unglaublich charmante und witzige Frau sollte der Veranstaltung später noch eine Prise Glanz mehr verleihen – wenn das überhaupt möglich war. Bum Kun signierte dann auch gleich nicht nur mein zweites Magazin sondern ebenso wie Tony zahlreiche Mousepads, Kalender und Fotos für diverse Kolleginnen und Kollegen der Eintracht-Belegschaft. Moderator Beve gesellte sich dazu und plauderte mit – der Beginn der Veranstaltung rückte näher. Schließlich kam Museumsdirektor Matze in die Loge: „In fünf Minuten geht es los!“. Noch ein paar kräftige Schluck Wasser, sammeln, versuchen cool zu bleiben, weiter alles aufsaugen. Dann ging es in den Zwischenstock, wo wir warteten bis Matze und Axel Hellmann die Ankündigungsworte gesprochen hatten.

Schon oben auf der Galerie standen jede Menge Fans, die sich gleich mit den beiden Helden ablichten ließen. Dann hielten wir uns im Hintergrund und ließen dem großen Stürmer der 80ger und dem großen Stürmer der 90ger selbstredend den Vortritt. Die beiden schritten die Treppe herab und auf die Bühne – unter tosendem Beifall und Standing Ovations der anwesenden Fans. Minutenlang prasselte der Applaus der Zeugen Yeboahs und der Freunde Bum Kuns auf die beiden Adler nieder. Es war Gänsehaut pur, und es war der Auftakt zu einer unglaublich intensiven und magischen Veranstaltung. Diese ist im Bericht von Moderator Beve bestens wiedergegeben (siehe unten), am besten lest ihr Euch dort alles durch. Ich hatte das Glück, daß ich nicht ganz so umgehauen wurde vom Andrang und der Begeisterung der Anwesenden wie die doch recht überforderte südkoreanische Dolmetscherin Frau Park, die nach kurzer Zeit von Frau Cha abgelöst wurde. Und so durfte ich aus nächster Nähe diesem einmaligen Event beiwohnen, neben dem Helden meiner Zwanziger sitzend. Mehr geht nicht.

BEVES WELT: Yaw, Tiger, Wurzel, Auto. Silberschön! (Bericht von der Veranstaltung)

EINTRACHT.DE-BERICHT: UNGLÄUBIGE BLICKE IN DER LOGE

BERICHT DIE WELT: KOLLEKTIVE VERZÜCKUNG

Freitag

Mit dem ersten Zug (aua) und noch fester geklebtem, noch ungläubigerem Lächeln im Gesicht ging es zurück nach München, wo ich im Briefkasten Karten für das Auswärtsspiel in Dortmund vorfand. Jetzt konnte es eigentllich nur ein Sieg gegen Hoffenheim werden.

Samstag

Und es wurde einer. Den wichtigen Heimsieg verfolgte ich bei einem Kumpel in Schwabing und malte mir aus, wie es wohl gewesen wäre, wenn Bum Kun und Tony vor dem Spiel kurz auf dem Rasen begrüßt worden wären. Es gab Tegernseer Helles statt Schobbe aber das schmeckte nach all der Aufregung und all den Helden dieser Woche auch verdammt lecker.

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